Hinteres Abteil

Draco machte einen Schritt auf Peverell zu.
Wie konnte dieser Typ es wagen!? Die Familie Weasley war, laut seinem Vater, dreck. Elende Blutsverräter. Den Status von Reinblütern nicht würdig. Und dieser elende Brillenträger wagte es, seine Familie zu beleidigen.
Draco öffnete den Mund, hörte dann jedoch den Speisewagen. Er wollte nicht vor den Augen der dicken Hexe, welche Süßigkeiten verkaufte, ärger machen. So raffte er die Schultern und fixierte Peverell mit seinen blassen Augen. Er wurde nicht rot vor Wut, doch seine blasse Haut lief leicht rosa an.
"Wir sehen uns in Hogwarts, Peverell. Dann bringe ich dir mal etwas über die Ordnung in der magischen Welt bei. Crabbe, Goyle.", fügte er an seine beiden Begleiter gewand hinzu. "Wir verschwinden."
Die drei wandten sich um und verließen das Abteil.

Barts Ohren brannten udn waren feuerrot. Das passierte ihm immer, wenn er sich aufregte.
Genau wie Harry steckte auch er den Zauberstab wieder weg und ließ sich in den Sitz fallen.
"Direkt kennen tue ich ihn nicht aber ich hab von seiner Familie gehört. Die Malfoys waren Anhänger von Du-weißt-schon-wem. Als er dann verschwand, kamen sie zurück und meinten er hätte sie verhext. Mein Dad glaubt das aber nicht. Er sagt die Malfoys brauchen keine Hexerei um sich der dunklen Seite anzuschließen. Sie sollen ziemlich reich sein und Mr Malfoy hat wohl gute Beziehungen im Ministerium.", erklärte Bart.

Bart schüttelte resigniert den Kopf.
"Mein Dad hat mir erzählt, dass es Familien gibt, und Malfoys Familie gehört wohl dazu, die sich etwas darauf einbilden reinblütig zu sein. Also in ihrem Stammbaum nur Hexen und Zauberer zu haben. Es gibt wohl sogar Leute, die Muggel und muggelgeborene - also magische Kinder von Muggeleltern - nicht leiden können."
Erneut schüttelte Bart den Kopf. Er fand das alles total bescheuert. Wenn kümmerte es, ob die Eltern Muggel waren oder nicht.
"Die meisten mit dieser Einstellung kommen in Hogwarts direkt nach Slytherin, das haben mir Fred und Georg erzählt."

Bart nickte. Nach diesem Auftritt stimmten die Gerüchte über die Familie Malfoy, da war er sich sicher.
"Slytherin ist eines der vier Häuser in Hogwarts. Das kannst du natürlich nicht wissen. Alle Schüler werden an ihrem ersten Tag in die vier Häuser eingeteilt. Es gibt Ravenclaw, da sind wohl die ganz klugen Köpfe drin; Hufflepuff, Georg sagt immer das sind Pfeifen; Gryffindor, da sind meine Brüder; und Slytherin. In Slytherin sind wohl die ganzen eingebildeten Reinblüter und angeblich, ich weiß nicht ob Fred mich nur verarscht hat, soll Du-weißt-schon-wer selbst in Slytherin gewesen sein.", erklärte Bart.

"Angeblich, ja. Aber ich weiß es nicht. Fred hat mir, wie gesagt, mal erzählt Du-weißt-schon-wer wäre in Slytherin gewesen. Vielleicht hat er mich auch nur verarscht. Mom und Dad sprechen nie darüber, deswegen weiß ich es nicht.", gestand Bart.
Wieder schwiegen sie einige Zeit. Die Sonne sank inzwischen weit Richtung Horizont und der Himmel färbte sich rot.
Bart nahm eine Schachtel Schokofrösche und riss sie auf. Rasch stopfte er sich den Schokofrosch in den Mund und betrachtete die Sammelkarte, welche in der Packung war.
Toll, die hatte er schon.

Während Bart sich über die Schokofrösche hermachte, schaute Harry gedankenverloren aus dem Fenster.
Der Zug schlängelte sich immer weiter Richtung Norden und die ersten Sterne blitzten am Himmel auf.
Es gab vieles, über das Harry nachdenken musste.
Er dachte über Rassismus in der Zauberwelt nach, dachte an die vier Häuser und in welches er wohl kommen würde, er dachte an Voldemort und ob dieser Magier, dessen Name allein schon Angst und Schrecken verbreitete, wirklich in Hogwarts gewesen war. Er grübelte über seine Sorge, dass er doch so wenig über diese Welt wusste und Leute wie Bart und (er dachte es nur widerwillig) Malfoy ihm sicherlich in vielem weit voraus waren.
Irgendwann, Harry wusste nicht ob Minuten oder Stunden vergangen waren, hallte eine Stimme durch den Zug.
"In Kürze erreichen wir Hogwarts. Alle Schüler sind gebeten, ihre Schulumhänge anzulegen. Bitte lassen Sie ihr Gepäck im Zug, es wird für Sie hinauf ins Schloss geschafft!"